Ägypten - an der Südspitze Sinais

Ein kurzer Flug bringt sie ohne weitere Zeitverschiebung einige Breitengrade tiefer auf der Erdkugel und da alle Reisepässe nicht abgelaufen waren, steht dem Aufenthalt in Ägypten nichts entgegen. "Es ist immer spannend, wenn man im Shuttlebus sitzt und noch nicht genau weiß, wie der eigene Club aussehen wird, oder?". Der Name des Hotels wird durchgesagt und sie hüpfen aus dem stickigen Bus zu ihren Koffern, die von einem Ägypter mit Turban aus dem Rumpf des Transportmittels gefischt werden. Sie haben es sehr gut erwischt, sind zufrieden mit der Anlage und beziehen die zwei netten Bungalows inmitten einer weitläufigen Poolanlage, es ist für jedes Alter und Schwimmgrad etwas dabei. Das Klima ist perfekt, die Liegen am Strand auch. Lilly genießt die Auszeit mit ihren Kindern. Der Kleine bekommt in einem Kreis aus den Liegen eine tolle Burganlage aus Sand gebaut und ist mit Bewässern beschäftigt.

 

Die Clublounges am Meeresabschnitt vorm Hotel sind so schick, dass Lilly meist direkt vom Zimmer dahingeht und erst in letzter Minute beim Abendessen eintrudelt. So stellt sie sich den perfekten Urlaub vor. Engagierte Animateure kümmern sich um die größeren Kinder zu gewissen Zeiten, außerhalb gibt es Bogenschießen und Tauchunterricht - vorerst im Pool, dann geht es ab zum Riff. Am Fitnessraum marschiert sie jeden Tag auf dem Weg zum Strand einfach vorbei und lässt die Sonne den Body mit Vitamin D aufpumpen, was genauso viele Glückshormone hervorruft.

 

Eine kleine, weiße Yacht bringt sie vom Hafen zu einer Schnorchel-Tour rund um eine Sandbank im Ras-Mohammed-Nationalpark. Rund um die puderzuckerweiße Mini-Insel gibt es verzaubernde Fische und Korallenriffe zu entdecken. "Das Wasser ist lauwarm, traumhaft.", hört sie nur von den schwer beschäftigten Mädchen, von denen man meistens nur den oberen Teil ihres Atemrohres sieht, wie es seine Kreise im Wasser zieht.

 

Angeblich gibt es an den Riffen des Nationalparks an der Südspitze der Sinai-Halbinsel auch ein versunkenes Schiff zu finden. Im Hotel wird auch Reiten am Strand oder in der Koppel in einer Reitschule angeboten. Als sie dahinkommen begrüßt sie der ägyptische Besitzer und Pferdeliebhaber, bringt sie gleich zu den wunderbaren Araberpferden. Der Weiße kommt mit an den Strand und ihre Töchter können ihre Reitkünste zeigen. Der Dreijährige ist inzwischen mit einem blauen Cabrio aus dem Strandauto-Funpark unterwegs, was bestimmt genauso Spaß macht.

 

Dass sie den Koffer im Hotel vergessen haben, bringt keine vierte Verlängerungswoche, im wunderbaren, familienfreundlichen Ägypten - er wird einfach mit dem Taxi nachgebracht. Auch der zweite Versuch, hierbehalten zu werden, klappt nicht, weil der Security am Flughafen zwar streng, aber nachsichtig die jüngste Tochter mit ihrem Sandspielzeug-Eimer, in dem sie Korallen gesammelt hat, deren Ausfuhr verboten ist, zu einem Müll-Container bringt, diese entsorgen lässt. Also sitzen alle Fünf im Flugzeug nach Hause.