blue Caves in griechenland

 

Nach lecker griechischen Fleischspießchen, grünem Salat mit Feta und einer Tüte voll Souvenirs, "chartern" sie eine Zweisitzerkutsche mit einem einladenden Ares am "Steuer". Die Ein-PS-Kutsche fliegt mehr oder weniger die lange Gerade vom Ortszentrum bis an den Stadtrand. "Wow. Da haben wir aber einen fitten Hengst erwischt.", rollt Lilly die Augen - Sam freut es, wenn sein Fahrwerk die anderen hinter sich lässt, als kämpfen wir in einer Arena um den Sieg und die Nachtluft in sein Gesicht pfeift.

 

 

Sie tippt ihm an den Rücken, als sie die Straßen-Abzweigung zum Hotel sieht, der bremst den feurigen Hengst. Die Hufe rutschen noch Meter funkensprühend auf dem heißen Asphalt, hinterlassen Spuren. Lilly knallt wieder zurück in ihre Lehne. Sam ist happy und hält sich am Eisen fest. Die anderen Gäste am Pool und der Hotelbar haben ihre Köpfe Richtung Kutsche gedreht, mit der die beiden bis vor den Eingang gebracht werden.

 

 

Sie applaudieren, stoßen an und kippen sich ihre Getränke in die Kehle. Lilly tätschelt den Hals des Pferdes, gibt ein viel mehr Trinkgeld als geplant. "Die haben Spaß beim Arbeiten, hmm?", plaudert sie mit ihrem zufriedenen Sohn, der aus den Schuhen geschlüpft sofort einschläft. Lilly lässt sich in den türkisblau beleuchteten Pool vor ihrem ebenerdigen Balkon fallen, treibt auf ihrer pinken Luftmatratze bei Alexis Zorbas unter Sternbildern, die am Nachthimmel sichtbar werden, wenn man ihnen länger Aufmerksamkeit schenkt.

 

 

Am nächsten Morgen steigt sie auf ein weißes 75-PS-Cabrio um, was ausreichen muss, um in den nächsten Tagen die Insel zu erkunden. Ab geht es an einer Straße direkt am Meer nach Zante, weiter in die Hügellandschaft, um den Ausblick auf die Schildkröteninsel gegenüber festzuhalten und an die Bootsanlagestelle für eine Blue-Cave-Ausfahrt zu gelangen.

 

 

Vom Parkplatz führt ein sehr steiler Trippelweg über die hellgrauen Felsen mit genug losem Geröll an den Holzsteg, wo gerade ein Wassergefährt die Taue lockert. Auf seichten Wellen gleiten die wenigen Touristen an eine Höhle in der steilen Felswand, was zuerst einmal unspektakulär aussieht, aber beim Näherkommen seinen Zauber entfaltet.

 

 

Durch den Lichteinfall schimmert das Wasser in diesem intensiven, typisch griechischen Blau, was zu einem Glitzern und Funkeln in der Höhle sorgt. "Gut so.", denkt sich Lilly, hüpft als Erste ins Nass, während die anderen noch lange zögern, schwimmt vom Boot weg und lässt sich rückenliegend am Wasser im Felsen dahintreiben, ist fasziniert vom Lichtspiel und sicher, dass auch dies im Göttersohn Apollon oder dem Dichter Homer so manch romantische Hymne entfacht hat.

 

Sie holt ihren Sohn nach - da sitzen sie nun auf den Felsen in einer der Blue Caves in Griechenland, die Füße im warmen Ozean und kratzen mit einem spitzen Stein ihre Initialen in die Steinwand, um sich zu verewigen, wie es vor tausend Jahren die Vorfahren auch gemacht haben. Bald nähert sich der Kapitän mit seinem Boot und ruft zum Weiterfahren.