die panagiotis in der schmugglerbucht

 

 

"Ich zeige dir ein Schiffswrack. Da will ich selbst auch schon lange hin.". Nach drei Wochen Karibik war er nun zuhause und hat kein versunkenes Schiff gesehen. Sie schmeißt den Stapel Post aufs Doppelbett, greift auf den Kleiderschrank, um die große Reisetasche mit Bikini, Kleider, Sandalen und Jeans, Shirt und roten Convers für ihren Sohn und den Kulturbeuteln aus dem Kuba-Koffer, frischen Badetüchern anzufüllen, öffnet den Laptop am großen dunkelbraunen Esstisch und bucht auf LTUR Super-Last-Minute eine Reise nach Zakynthos.

 

 

Die Tickets sind am Flughafen hinterlegt - am nächsten Tag geht es los nach Wien und von dort weiter in einem nicht mal Drei-Stunden-Flug ins immer noch antike Griechenland. Es ist nicht ganz so schwül und heiß, wie in Kuba - angenehm sommerwarm und die Luft riecht nach Mittelmeer und Blumenduft vermischt mit dem hellgrauen Staub der Straßen, die an weißen, halbfertigen Häusern mit Flachdach vorbei zu kieseligen und steinigen Küstenabschnitten führen, die manchmal durch kurze Sandabschnitte unterbrochen sind.

 

 

Stimmen und Blicke sind weniger fremd als in karibischen Gefilden, der Budeninhaber am Strand, wo die Anlegestelle des Zubringer-Schiffes zur "Shipwreck-Bucht" ist, spricht sogar ein wenig deutsch, während er leckere Chicken-Spießchen mit Honig-Zitrone-Rosmarin-Marinade auf einem Pappteller serviert.

 

 

Zur Einstiegs-Stelle stapfen sie kniehoch durchs Wasser und haben nicht mit so einer langen Rundfahrt um die Küste Zakynthos im tiefblauen Ozean gerechnet, bis dann endlich die Bucht auftaucht vor ihnen. "Wow. Da!", Sams Augen funkeln und sein Herz springt schon fast aus dem Boot, bevor sich dieses ein Plätzchen zwischen anderen kleineren Booten findet und vor Anker geht. Lilly freut sich auch, wie immer, wenn sie endlich in die Postkartenmotive hüpft, die sie schon lange vor Augen hat.

 

 

Kleine Boote rudern die Begeisterten im kristallklaren Wasser für einen dreistündigen Aufenthalt bis zum gestrandeten Schmuggler-Schiff, welches am Navagio-Beach (erst) seit 1980 auf feinem, weißen Kiesel festliegt, bereit erkundet und fotografiert zu werden.

 

 

Der megaheiße Untergrund zwingt, sich mit Schuhwerk fortzubewegen, was sich beim festliegenden Schiff als Vorteil erweist, da dies aus verrostetem Metall besteht. Sie ritzen mit einem spitzen Stein in die Innenwand dessen ihre Namen und halten diese wunderbare Stimmung mit der Kamera des Handys fest.

 

Sie klettert mit Sam durch eine schmale Luke an das Oberdeck - die Panagiotis gilt somit als erobert. Die senkrecht aufragenden Felswände um die Bucht mit lauwarmen, türkisen Wasser spiegeln das Sonnenlicht und es wird flach am Badetuch liegend richtig heiß ohne Schattenplätzchen. Es hält ein riesiger Katamaran im Türkis der Bucht und Lilly staunt über den Reichtum mancher Menschen, doch nach ein paar Runden mit den beiden Jetskies zieht dieser wieder weiter und sie nickt kurz ein in der wärmenden, griechischen Sonne.