dj & Klippenspringer

 

 

Negril ist bekannt für den kilometerlangen Sandstrand, der unter die Top-Ten-Strände der Welt gewertet wird. Lilly hat die ersten Tage gar nichts anderes vor, als diesen ausgiebig zu genießen, sein Flair zu inhalieren und die Seele baumeln zu lassen.

 

 

Sie will Geld wechseln, fährt mit Derreck, dem sympathischen Hausrasta, der neben dem Hotelstrand seine Bob-Marley-Shirts verkauft, am Mofa in die Ortsmitte, denn er kennt wen auf diesem großen Markt, der die Scheine wechselt. Sie spendiert dafür ein Essen in einem original-jamaikanischen Restaurant, dass dessen Freund gehört. Das weiche Fleisch zerfällt lecker in einer scharfen, aber süßen Sauce.  Als sie den Knochen dem Hund im Gastgarten unter den Tisch fallen lässt, wird ihr Teller fix abgeräumt und dieser weggejagt.

 

 

"Das kann ich ja nicht wissen.", rechtfertigt sie sich vor Derreck, der ihr vorschlägt, sich einer Gruppe anzuschließen, die gerade auf dem Weg zu einem hübschen Ort ist, wo nett gefeiert wird. Er fährt wieder zurück zum Hotel, sie schwingt sich auf das Moped eines anderen Schwarzen, der ein wenig rockiger gekleidet ist und sie vor einer erhabenen, großen Aussichtsplattform mit lauten Reggae-Dj-Klängen und tanzenden Menschen absteigen lässt. "Aber es ist erst Nachmittag.". "Jaa. Maaan."

 

 

Sie drängen sich durch tanzende Touristen und Rastas in Ricks Café bis zu dem Platz ganz vorne an der Plattform, wo sie in einen Felsspalt sehen können. Dort halten sich Boote im Wasser auf, deren Passagiere jubeln. Sie lässt die sonnengeblendeten Augen nach oben wandern, entdeckt on top einige Jungs stehen, die nach unten gucken. "Der will doch nicht hier runter springen?"

 

 

"Look!". Der Rockige nimmt eine gekühlte Getränkeflasche aus seinem Rucksack, dreht sich ebenfalls den hohen Felsen zu. Zuerst hüpft Einer vom "Halbstock" sozusagen von einem Felsvorsprung in mittlerer Höhe, ein Zweiter gleich danach und die Leute am Boot klatschen und jubeln.

 

 

Als die beiden ans Ufer geschwommen sind, streckt der Mann ganz oben seine Hände zur Seite, tritt einen großen Schritt nach vorne und lässt sich viele Meter in die Tiefe fallen, taucht grazil ins tiefe Nass. Jetzt wird richtig gekreischt, auch von denen, die sich auf der Tanzplattform nach vorne lehnen und ein Klippenspringer-Highlight nach dem anderen beobachten.

 

 

Die elektronischen Reagge-Beats aus der Bar untermalen die sportlichen Leistungen musikalisch, während die karibische Sonne auf die Plattform hoch über dem Meer, in dem sich die Boote und kleinen Yachten noch lange bis zum Sunset tummeln, heizt. Sie vergisst die Zeit, hat den Rocker aus den Augen verloren, leistet sich noch ein Getränk und ein Taxi nach Hause, wo sie geschickterweise schon beim Einsteigen den Tarif vereinbart, wie es ihr geraten wurde und dabei auch bleibt, als sich dieser beim Aussteigen an der Hoteleinfahrt wieder verändert hat. "Was für ein Tag, bin gespannt, wie der Abend wird.", schmunzelt Lilly, als sie noch Beats an der Veranda hört.