jamaikanisches upgrade

 

 

"Da wollte ich immer schon hin.", bedankt sich Lilly bei ihrer Großmutter, als sie ihr zum Schulabschluss "Gespartes" überreicht, sie damit sofort eine Reise bucht. Sie mag Reggae, sie mag die Karibik, sie mag Strand und Natur. Bei der Ankunft in Negril wird ihr gleich mal mitgeteilt, dass sie ein Upgrade haben wird, denn ein Zimmer mit Meeresblick wurde überraschend frei.

 

 

Das Zimmer ist dann auch kein Zimmer, sondern ein geräumiges Apartment mit allem drum und dran, ebenso eigenem Treppenaufgang und breitem Balkon über die gesamte Hausfront. Oft weiß sie gar nicht, was sie noch auf die vielen türkis lackierten Bambus-Tischchen und -Sessel legen soll, um diese in Besitz zu nehmen, das Bad ist groß, der Ventilator über dem großen Bett läuft ständig und weht den weißen Mückenschutz-Himmel gegen die großen, doppelten Kopfpolster und das Gemälde von Meer und Schiffen an der Wand.

 

 

Sie sitzt schon früh morgens, wenn die Sonne noch hinter dem Haus liegt, wo sie täglich um 4.30 Uhr leise den Wagen hört, der die Abfallcontainer entleert und die tiefen Stimmen der Rastas, die sich viel zu erzählen haben, am Balkon für einen ersten Orangensaft, um die Zeitung vom Vortag zu lesen, die Stille am Strand vor ihr zu genießen, bevor der erste Hotelmann kommt, um den Sand zu "frisieren", die Auflagen auf den wenigen, exklusiven Liegen zu reinigen, in genaue Reihen aufzustellen.

 

Das Meer ist intensiv türkisblau, der Sand blendend weiß und fein, die Blätter der geneigten Palmen strahlen in hellem sattgrün, die Sonne irisierend hell-weiß, nicht gelb oder golden, der Himmel jamaikablau, frei von störenden Wolkengebilden, als hätte das Blau ein Monopol auf seine Existenz.

 

 

Sie folgt den Reggae-Klängen, die sie neugierig nach unten auf die Veranda ziehen, wo es jamaikanisches Barbecue mit viel roter, scharfer Gemüse-Sauce gibt. Die Frau daneben bietet mit einem großen, breiten Fleischermesser gekappte, grüne Kokosnüsse an, die sich alle durchwegs amerikanische Gäste gern gefallen lassen. "Jaaa. Maaan."d sein und so sieht der Strand in Negril aus, wie eine einsame, unberührte Insel aus, an denen einer gerade gestrandet ist, andere Menschen, Wasser und die Reste seines Flugzeuges sucht.

 

 

"Dieses Apartment ist definitiv für ein Pärchen mit Kleinkind", bestätigt sich Lilly, als sie am großen Rattansofa chillt nachdem sie ihre schon leicht gebräunte Haut mit After-Sun-Lotion gepflegt hat, um nicht in den nächsten Wochen wie ein Stück Filetsteak am Grill langsam auszutrocknen. Die kuschelige Kissen können abgenommen werden, aber der angenehme Luftzug des weißen Holzventilators erreicht sie hier nicht.

 

 

Sie folgt den Reggae-Klängen, die sie neugierig nach unten auf die Veranda ziehen, wo es jamaikanisches Barbecue mit viel roter, scharfer Gemüse-Sauce gibt. Die Frau daneben bietet mit einem großen, breiten Fleischermesser gekappte, grüne Kokosnüsse an, die sich alle durchwegs amerikanische Gäste gern gefallen lassen. "Jaaa. Maaan."