Villa in montego bay

 

 

Die Jungs fangen an, sich Girls auf die Schultern zu setzen, die versuchen sich gegenseitig runter zu schubsen - oben ohne natürlich. Jede Woche kommen wieder neue Gäste dazu. Lilly findet das zwar amüsant, aber sie reißt sich los, weil sie nach Montego Bay will. Sie startet ihren Roller und ohne Schutzhelm macht es noch mal mehr Spaß durch die warme, karibische Luft Jamaikas zu sausen.

 

 

Nach wenigen Kilometern hat sie Mücken nicht nur im Mund, sondern auch in den Augen - trotz Sonnenbrille, hält bei einem Laden an, um sich zu erfrischen und eine neue Strategie zu überlegen. Als sie vorm Geschäft auf ihrem Roller sitzt, winken ihr im Vorbeifahren Leute mit lauter Musik in zwei oben offenen Geländewagen, wobei einer langsamer wird und einige Meter rechts von ihr anhält. "Montego Bay?". Lilly nickt und hebt die Schultern an, überlegt dann aber nicht lange und lässt ihren Roller zurück.

 

 

Sie holen den ersten Wagen ein, haben richtig Spaß auf dem Weg in die City. Sie hat noch gar nicht überlegt, was sie sich ansehen will, als die Jeeps den Hafen passieren und sich über sanfte Serpentinen einen Hügel hoch bewegen. Sie kommen bei einer in den Hang gebauten Villa des texanischen Vaters des Autolenkers an und sie ist zum Mittagessen eingeladen.

 

 

In die Küche kommt sie nicht, da sie die Aussicht aus dem Wohnzimmer mit einer hausbreiten Fensterfläche, die man gespenstisch zur Seite schieben kann, der davorliegende Infinity Pool mit Blick über die Hafenbay in Montego, wo sie eben durchgefahren sind, gefangen hält. Die jungen Frauen kochen und lachen, deren Freunde spielen am riesigen Esszimmertisch Karten, Lilly hat sich unauffällig ins Poolwasser versenkt und gleitet nach vorne an die Mauer, die frei über den Hang gebaut ist, lässt ihren Blick über die Bay und die Hügel streifen.

 

 

Niemand sucht sie, deshalb erobert sie sich eine der Holzliegen, lässt sich in der Sonne trocknen. "What a life.". Als die anderen gegessen haben, verlagert sich deren Geschehen gemeinsam auf die gemütliche Lounge im Wohnzimmer mit TV und Dart. Lilly hört an der Straße der Zufahrt zum Haus ein lautes Mofa, auf dem ein Rasta mit wilden, hüftlangen Zöpfen sitzt. Sie guckt ins Haus, als sie den Gong der Tür hört.

 

 

Der junge Texaner kommt mit einer großen Plastiktüte wieder rein und schüttet das grünblättrige Gold in die gläserne Mega-Obstschale am Wohnzimmertisch. "Bei denen geht es aber ab hier.". Sie will sich nicht einmischen, holt sich aber ein Getränk und einen schnellen Snack aus dem großen amerikanischen Kühlschrank in der Küche, greift zur amerikanischen VOGUE und spaziert wieder auf die Terrasse.

 

 

Als immer mehr Leute eintreffen und gefeiert wird, was das Zeug hält, staunt Lilly über das bezaubernde Flimmern und Funkeln in Montego Bay und dem Mond über den Hügeln. Irgendwann schläft sie ein, springt am nächsten Tag nach einem supernetten Frühstück mit den aktiven Texanern, die vorhaben, die nächsten Monate Europa zu bereisen, in den Jeep und wird in die City gebracht.