ein Stadtstaat in der stadt

 

 

 

Mitten in der größten Stadt Italiens liegt ein Staat: Stato della Cittá del Vaticano, dessen Oberhaupt als Wahlmonarchie der Papst als Bischof von Rom ist. Der Zwergenstaat hat nur 618 Bürger und ein eigenes Autokennzeichen, dass Lilly nicht wenig oft auffällt in den letzten Tagen. In wie vielen Kunstbüchern hat sie über die berühmten Kunstschätze in dessen Gebäude gelesen, nun will sie endlich im Real-Life sehen, was so Besonderes daran sein soll. 

 

 

Würde man um den Staat herumgehen, könnte man die Stadtmauer sehen, welche die Grenze zum Teil markiert. Lilly will zur Sixtinischen Kapelle, um Michelangelos Deckenmalerei zu bewundern und diese ist mit dem Petersdom und Petersplatz, sowie den Vatikanischen Museen und Gärten die Essenz des Vatikans, wozu eine Vielzahl an Besitztümern außerhalb dieser Grenzen gehören.

 

 

Der Vatikan ist zwar die einzige absolute Monarchie Europas, aber der Papst regiert nicht allein und gottverlassen in seinem Palast, denn er wird im innersten Kreis von seinem Staatssekretär und den sieben Kurienkardinälen unterstützt - sogar Frauen können die Staatsbürgerschaft des Vatikans erlangen. Von Außen gesehen, fallen auch farbig gekleideten Schweizergardisten auf, die seit 1506 als kleinste Armee der Welt hier auf den Vatikan aufpassen.

 

 

"Wenn man bedenkt, dass der Petersdom mit seiner überragenden, goldenen Kuppel ein Grabmal eines Apostels ist, scheinen Taj Mahal und die Pyramiden auch wieder klein.". Das Gold des Domes dominiert die römische Gebäudelandschaft. Etwa 85 Millionen Euro werden jährlich an den Vatikan gespendet.

 

 

Nun hat der Papst Sixtus IV, um 1480 die berühmte Kapelle erbaut und Lilly will dahin, wofür sie durch ein Vatikanisches Museum muss. Die Größe ist beeindruckend, die Decke flach mit abgerundeten Ecken, die Gemälde an Wänden und Decke erzählen Geschichten von Jesu Christi und Moses, welche magische Anziehungskraft mit ihren Farben ausstrahlen. Lillys Lieblingskünstler Sandro Botticelli hat sich hier mit anderen Renaissance-Malern verewigt.

 

 

"Hier könnte ich den ganzen Tag Bilder betrachten.". Sie richtet den Blick nach oben und staunt noch mehr, weil ihr ein Rätsel ist, wenn man schon schlecht und nur kurz nach oben schauen kann: "Wie hat er das - wahrscheinlich jahrelang - gemalt?". Die farbenfrohen Fresken des Michelangelo Buonarroti sind weltberühmt, allen voran `Die Erschaffung Adams` und `Das Jüngste Gericht`.

 

 

Als wäre sie eine Päpstin spaziert sie mit langsamen Schritten hinter einer Führung durch einen Teil der Vatikanischen Gärten mit, die sich über einen Hügel mit eigener Wasserquelle, vielen bezaubernden Brunnen und Pavillons und einer herrlichen Aussicht zwischen altem Baumbestand ziehen. Was als Selbstversorger-Garten mit Hühnerzucht und einer Bäckerei für das angebaute Korn begann, um möglichst Autonomität des Vatikans zu garantieren endet als bezaubernde Parkanlage mit verschiedensten Einflüssen in der Ausgestaltung.