gutes wetter

 

 

 

Besuch kündigt sich an und die Frage ist, wie zeigen wir den Gästen in kürzester Zeit die schönsten Flecken der Insel. Auf einem Zettel vom A5-Notizblock werden Ideen aufgekritzelt und dann nach Verfügbarkeit an den jeweiligen Wochentagen chronologisch geordnet. Die meisten Sachen lassen sich fix einteilen, jedoch ist es nicht möglich, das Highlight in ein Zeitfenster zu pressen.

 

 

Die Rundflüge, die hier am Insel-Flughafen in Westerland angeboten werden, sind wetterabhängig und so gibt es keine fixe Zusage. Die Mädchen treffen ein. Zuerst wird der Strand erobert, dann die Lebensmittelhändler, dann die anderen vielen Strandabschnitte, die Kliffs, der Ellenbogen und Hörnum. Dazwischen zwängen wir, je nach Tageszeit, trotz Schönwetter das Naturgewaltenmuseum, das Aquarium, das Heimatmuseum und die Sylter Welle, abends vergnügen wir uns mit Essen, Bowling, Kino...

 

 

Man kann nichts falsch machen, die Schönheit der Insel sorgt für Begeisterung, gute Laune, viele Sonnenstunden und schöne Erinnerungsfotos. Es wird aber spannend mit dem Überraschungseffekt - der Anruf vom Flughafen-Office lässt auf sich warten. Das Taxi bringt uns auf Gut Glück nach Tinnum, biegt rechts zum Flughafen ein, der zunächst für die Großstädterinnen nicht sofort erkennbar ist. Aber der Wagen hält direkt vor der Glastür und die Uniformen der Piloten verraten den Plan:

 

 

Ein Inselrundflug. Spannend ist, ob er nun auch stattfinden kann - der Himmel ist frei von Wolken, sonnig, kein Lüftchen Wind zu spüren. Es kann also losgehen. Nachdem Formulare ausgefüllt sind, geht es weiter auf das Sofa in der Lounge. Im Flughafen-Magazin ist zu lesen, dass hier auch Piloten-Ausbildungen angeboten werden. Dauer: 6 Wochen, Kosten: 13.000 Euro. Falls jemand eine Piloten-Karriere sponsern möchte, wir sind sehr interessiert.

 

 

Ein freundlicher Pilot in schicker Uniform holt uns ab, wir schreiten über den betonierten Vorplatz bis zu einem Flugzeug in Camouflage - nicht unseres. Weiter hinten wartet ein schneeweißes, geräumiges Fluggerät, in das wir einsteigen und sich jeder einen passenden Platz findet, mit guter Aussicht.

 

 

Die Kinder sind schon unzählige Male geflogen, aber noch nicht in so einer "Propeller-Maschine". Die Aufregung steigt im Kollektiv. Der Kleine darf vorne sitzen, direkt vor dem verwirrenden Armaturenbrett, hat die Hände am Steuerungsgriff, mit bestem Ausblick. Wir haben die obere Hälfte der Insel als Ziel gewählt. Er startet den Vogel und jetzt macht es richtig Spaß und viel Geschrei.

 

 

Es ist ein sehr kompaktes Modell, welches den Start zu einem kleinen Abenteuer werden lässt und das Feeling, zwischen der Schuhsohle und dem Luftraum über Sylt befindet sich nur dünnes Metall bringt Herzklopfen mit ins Cockpit. Der Sohn kippt sein Fenster einen kleinen Spalt auf. Die Ansichten von oben sind grandios. Nächstes Mal kommt vielleicht ein Fallschirmsprung überm Strand dran. Dies ist wieder im August möglich - bei gutem Wetter.