kommt mir schwedisch vor

 

 

 

Sich lang gehegte Wünsche zu erfüllen, führt zu besonderen Glücksgefühlen. Stockholm-Träume gibt es schon länger, endlich ist es soweit. Es geht durch Deutschland und Dänemark, fünf Stunden durch Schweden bis Stockholm. First-Class dieses Mal die ganze Linie: Die Strecke von Westerland nach Niebüll und Hamburg zeichnet sich durch wenig Unterschied von 2. zu 1. Klasse aus. Im IC wird es wesentlich besser, aber eigentlich auch erst in Dänemark und das schwedische Luxus-Gleis-Fahrgerät erfüllt alle Erwartungen.

 

 

In Malmö wird der Reisepass kontrolliert, die Schienen laufen über eine Mega-Brücke, die sprachlos macht. Die Fahrt durch schwedische Provinz regt zum Nachdenken an, wo man sich da jetzt überhaupt befindet und wie man reagieren würde, wenn es zu einem Stillstand der Bahn käme - in dieser endlosen Einschicht. Zum Glück fühlt man sich in diesem Waggon wie in einem High-Speed-Sicherheitsbunker.

 

 

In Stockholm ist gleich mal alles anders. Dies scheint eine eigene Welt für sich zu sein. Alles ist größer und weiter, moderner, überall gibt es diese gelb-blauen Wikinger-, Pippi Langstrumpf und Elch-Souvenirs. Zuerst stehen wir vor - in Dreierreihen - organisierten Taxis, wo wir eine Nummer ziehen müssen. Wir nehmen den faszinierenden Tesla und sind alle happy. Der Fahrer spricht Deutsch, was mir nicht sehr schwedisch vorkommt und bringt uns fix zum Hotel. Als wir mit Bargeld zahlen wollen, ist er sehr überrascht, denn dies passiert ihm etwa einmal im Monat.

 

 

Es gibt auch im Taxi EC-Geräte. Bald zahlen wir mit implantierten Chips, von denen unsere Zeit abläuft, wie in diesem Movie. Wir steigen bei einem, zum Hotel umgebauten Schiff aus, das im idyllischen, Lichtermeer-Hafen mitten in der Altstadt liegt, auf den Wellen umgeben von den, sich im dunklen Wasser spiegelnden Lichterglanz, ruhig vor sich hin schaukelt. Es sollte eine Überraschung sein und die ist auch gelungen.

 

 

Freudig bezieht der Junge die Kajüte und hat seinen Spaß mit dem Stockbett und einem Bullauge, dass den Blick auf die schwarze, nächtliche Wasseroberfläche freigibt. Man hat das Gefühl, das Wasser steht einem bis zur Brust, aber das Wanken ist erträglich, auch ohne Folgen beim morgendlichen Landgang.

 

 

Dieser führt zuerst zum Sky View, um schon mal aus diesen Höhen einen abenteuerlichen Überblick zu gewinnen, gefolgt vom Königschloss, das einem auch den ganzen Tag gefangen halten könnte. Es gibt ein Asien Museum mit einer Ausstellung zur Entstehung des Buchdrucks, ein sehr lebendiges Europa-Museum, ein Comic Museum, welches wenig von den herkömmlichen amerikanischen Figuren geprägt ist, weil die Schweden einfach ihre eigenen erfunden haben.

 

 

Weiters durchlaufen wir das eindrucksvolle Museum für Moderne Kunst und halten bei der Anhöhe mit Rundum-Sicht über den Fluss und die Lichter Stockholms lange an. Nach einem heißen Imbiss im Park, gönnen wir uns die kunstvollen, unterirdischen U-Bahn-Stationen und würden es noch ewig lange hier aushalten.

 

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