waikiki beach & ANANAS FARM

 

 

Honolulu zwischen Diamond Head und dem Strand der geschützten Bucht - wahnsinnig schöner Anblick beim tiefen Anflug auf die Insel. Lilly klebt an der Fensterscheibe und versucht Oahu mit dem Fotoapparat festzuhalten. Die Begrüßung am Flughafen ist ein Tanz von Frauen mit Blumenketten um den Hals und am Kopf und grünen Röcken nach tropischen Klängen. Jedem Ankommenden wird bei Wunsch eine der Blumenketten um den Hals gelegt. 

 

 

Der Mietwagen für die nächsten Wochen bringt sie nach Waikiki, nach einem Halt im Ala Moana-Shopping Center, das im Zentrum einen großen Platz hat mit Tischen und Sitzgelegenheiten und an den Rändern verschiedenste kulinarische Spezialitäten-Angebote. Als sie im Hotel ankommen, muss der knallrote Mustang im Parkhaus platziert werden, wo er mit seinen 12-Zylinder-Motor raufdröhnt.

 

 

"Die hören jetzt immer, ob wir ankommen oder wegfahren.", lacht sie über seine Autowahl, als sie das Dach öffnen und sich auf den Weg zum Militärhafen der US Navy Pearl Harbour machen und dabei die tropische Luft in Gesicht und Haaren genießen. Die Insel hat an ihrer 336 Kilometer langen Küstenlinie bestimmt viele mehr in der Natur gelegene, lange Sandstrände - ein hübscher, der nicht so weit entfernt ist, liegt vor dem Hilton, wo sie ihm dann doch zu lange bequem am Handtuch liegt und er sie mitsamt diesem in die flachen, warmen Wellen des Ozeans zieht.

 

 

Lilly merkt, dass sie nicht ganz so abenteuerlich und lustig auf den Beinen ist, wie sie es gewohnt ist. Sie hat so komische Gedanken, nach Hause zu wollen und sich ein Nest zu bauen. Es gäbe viele Angebote für Partyschiff und Events in Diskotheken, doch auch hier nicht unter 21, aber inzwischen ist es Lilly egal, weil sie ganz andere Gedanken hat inzwischen, Babykleidung, Kinderwagen, ein Zuhause, gesunde Ernährung.

 

 

Aus diesem Grund nimmt sie sich, nachdem sie das Ananas-Schneiden mit Profis geübt hat und durch die riesigen Plantagen von Ananas, Mangos und Bananen gefahren ist, von dort einen ganzen Sack voll frischer, exotischer Früchte mit. Bei so viel Spaß und Erlebnissen am anderen Ende der Welt auf einem sehr schönen Platz der Erde kommt ein wenig Wehmut auf bei Lilly, weil so eine monatelange, fantastische Amerika-Rundreise zu Ende geht und der nächste Flug, der letzte - zwar mit einigen Zwischenstopps -  der geplanten Destinationen ist. 

 

 

Beim langen, tiefen Anflug am Münchner Flughafen, der einfach kein Ende nehmen will muss Lilly zum ersten Mal zur weißen Tüte vor sich greifen. Im Motor des Autos hat sich inzwischen ein Mader eingerichtet und ihr Mann holpert mit dem Wagen zur Passkontrolle, weil er manuelle Schaltung nicht mehr gewohnt ist. Die Schwiegermutter hat einen Hochzeitsbogen am Treppenaufgang zur Einliegerwohnung dekoriert. Lilly ist nun auch Teil einer neuen, großen Familie und der kleine Yorkshire-Terrier springt vor Freude an die Tischkante und ist kurz bewusstlos, als er die beiden wiedersieht. Ihr Jugendzimmer hat sie aber nie ganz ausgeräumt...