wo geht's hier nach hollywood

 

 

Los Angeles und das Erste, was Lilly sieht ist ein Sport-Stadion und den blau-gelben Schriftzug eines schwedischen Einrichters auf einem ebenso großen, kantigen Gebäude zwischen einem verwirrenden Straßengeflecht mit kunstvoll geschwungenen Autobahnknoten, aber geraden Straßen. "Eins ist sicher, wir brauchen einen Mietwagen, weil das alles so weit verstreut ist."

 

 

LA ist mit 18 Millionen Einwohnern die zweitgrößte City der USA, aber längst nicht so viele Wolkenkratzer, wie in NY. "Hier gibt es Platz genug.", stellt Lilly fest, als sie in der Karte des Reiseführers "Stadt der Engel" die Sehenswürdigkeiten markiert, die sich kilometerweit voneinander befinden und weit verstreut sind in einem Gebiet, dass ein ganzes Bundesland sein könnte.

 

 

Abgesehen von den pazifischen Traumstränden, von denen sie so viel gehört und gesehen hat - in Musikvideos, Filmen und Serien - hat LA auch einen eigenen Fluss, der durch die Stadt fließt - den Los Angeles River. Venice Beach ist nun genauso, wie sie es sich vorgestellt hat - ein eigene Filmkulisse für sich. Santa Monica State Beach und Santa Monica Pier, aber am besten gefällt Lilly Malibu - es ist dort irgendwie einsam, aber edel.

 

 

Es scheint jede der King-Size-Villen einen eigenen Strandzugang zu haben und die Gebäude liegen weit auseinander. Die Möwen haben keine Scheu im Restaurant näher zu kommen und posen auf ihren schmalen und zerbrechlich wirkenden Beinchen im Gegensatz zu dem großen Körper und mächtiger Flügelspannweite, wenn man zum Fotografieren an den langen Steg geht, auf den Holz-Blöcken, die aus dem Wasser stehen.

 

 

Das Wasser hat etwas Geheimnisvolles, einen bezaubernden Schimmer auf den breiten, kräftigen Wellen des Pazifiks. Der Mond spiegelt sich im Meer, die Dimensionen wirken unendlich und am anderen Ende liegt Asien. "Jetzt sind wir wirklich hier.", himmelt sie nicht nur Malibu an, sondern auch ihren Begleiter.

 

In der Künstler- und Schauspieler- und größten Stadt Kaliforniens gibt es natürlich zuerst mal den Walk of Fame zu besichtigen und vor lauter Stars-suchen läuft Lilly fast gegen eine der Stangen am Bürgersteig. "Was für eine gute Idee für die Ewigkeit, oder?"

 

 

Plötzlich stehen sie vor einem riesigen, knallroten Portal, als wären sie in der Verbotenen Stadt angekommen und gucken erst mal, was das sein soll. "Sieht aus wie ein teures China-Restaurant.". "IMAX? Kino, also. Schön. Aber machen wir abends dann.". Sie lassen das eindrucksvolle Gebäude, dass seine Pracht einem erfolgreichen Goldgräber aus den Zwanziger-Jahren verdankt, links liegen und kämpfen sich bis zum Rodeo Drive und nach Beverly Hills durch.      

 

 

Sie finden zwar die Auffahrt zum Hollywood-Schriftzug nicht, aber dafür kaufen sie eine Map mit Star-Hauspositionen. Ungeschickterweise beginnen sie sofort begeistert mit Arnold Schwarzenegger, dessen Anwesen, von dem sie nur das riesige, weiße Zufahrtstor sehen, irgendwann am Ende des Sunset-Boulevard kommt - mit Hausnummer 10000.