Walking on sunshine auf kos

 

 

Zeit für Urlaub. Das Leben ist fix getaktet in Ferien- und Schulzeiten. Es geht jedenfalls nach Griechenland. Lilly hört schon tagelang "Irgendwonn bleib i donn durt, loss olles lign und sten..." und die Koffer sind gepackt. Viel mehr als Bikinis, Kleidchen und Sandalen braucht ja keine. Die Anfahrt nach Wien ist leider fast genau so lange wie der Flug nach Kost.

 

 

Beim Anflug auf eine griechische Insel geht einem schon das Herz auf und das intensive Blau der Ägäis verwöhnt das Auge. Die Clubanlage ist paradiesisch und das heißt bei Lilly mit den drei Mädchen mit zwei, vier und sechs Jahren in erster Linie, Sport, schöne Poolanlage, sauberer Strand, viele frische Früchte und Mini-Club.

 

Sie werden zusätzlich mit zwei sehr schicken Zimmern für alle guten Taten der letzten Zeit belohnt, die ebenerdig umgeben von gepflegtem Grün mitten in der Anlage liegen, nahe Fitness, Pool und Restaurant. "Das glaub ich einfach nicht.", wundert sie sich, als sie am Weg im Leo-Bikini und den geliebten Western-Schlapfen mit dem gemütlichen breiten Absatz vom ausgiebigen Schwimmen zum Buffett schlendert, eine Gruppe an Leuten anspricht, die ebenfalls aus Linz ist. Es ist ein Lehrer aus der Schule ihrer Tochter.

 

 

Lilly wird ausgerufen und zur Bühne gebeten, wo ihre Jüngste in ein Handtuch eingewickelt und mit strahlend blauen Augen auf einem Hocker stehend wartet. "Ich sagte doch, bleib auf der Liege.".  "Aber ich hab dich gesucht.". Sie trägt ihr Findelkind mit zum Buffett und mietet einen Wagen für die nächsten Tage. "Wir werden morgen die Insel erkunden.", gibt sie abends bekannt, als sie die Einschlaf-Lieder vorsingt und wartet bis zumindest die Kleinste in den Schlafzug gestiegen ist, bevor sie sich mit einem Kos-Reiseführer an den beleuchteten Pool zurückziehen will. "Aber da basteln wir noch unser Bauwerk fertig und üben den Club-Dance für die Aufführung."

 

 

"Ok. Dann fahren wir so, dass ihr immer von 14-16 Uhr dabei sein könnt.". Sie wirft jeder das dünne, weiße Leintuch über den Kopf, damit sie es wieder wegstreifen müssen. "Das heißt?". "Früh aufstehen!", lacht ihre Mittlere, die gesteht eine Münze verschluckt zu haben, auf die sie nun gespannt warten müssen.

 

Am letzten Tag wird aufgeführt, was die Kinder einstudiert haben und spätestens bei "Walking on Sunshine" tanzen auch die Eltern mit, es gibt einen Eisbecher zu gewinnen, wenn man Geburtstag hat - was die Mittlere natürlich hat, obwohl sie ein Dezemberkind ist und zum Abschluss wird auch noch "We are the World" gespielt, was Lilly sentimental werden lässt an diesem wunderbaren Sommerabend in Griechenland.

 

 

Minutenknapp bevor eine weitere Woche am Flughafenparkplatz in Wien verrechnet wird, bezahlt Lilly beim Automat und steuert rasch den Wagen unter dem Bügel der Absperrung durch - ab nach Hause. Als sie so auf der Autobahn mit Tempomat dahincriused und die Kids auf den Rücksitzen schlafen, fragt sie sich, warum sie eigentlich nicht am Meer wohnt, wenn sie sich da so gerne aufhält.