Filmkulisse Miami beach

 

 

"Es ist nicht alles Miami Beach, was Miami ist.", stellt Lilly fest, als sie durch die Traumcity in Florida fahren - mit offenen Autofenstern, durch die die warme Luft des Ozeans ihre Gesichter küsst. Jetzt versteht sie auch den Erfolg von Miami Vice, denn Krimi und Verbrechen gibt es hier sicher genug. Aber bestimmt auch viel Spaß, wie bei den Golden Girls und viel Luxus und Schönheitschirurgie wie bei Nip & Tuck.

 

 

"Also, wenn ich reich werden möchte in Miami, würde ich Brückenbauer werden.", stellt Lilly fest und überlegt, wie das auf sandigem Untergrund so stabil gebaut werden kann. "Und die ganzen Hurricanes.". Trotz allem ist jedes Gebäude, jede Brücke, die vielen Boote, welche als alltägliche Fortbewegungsmittel benützt werden, die zahlreichen Architektur-Candys, der Strandabschnitt mit den einzigartigen Art-Deco-Hotels, uvm. - dies alles scheint wie eine einzige, märchenhafte Filmkulisse. 

 

 

Am liebsten möchte Lilly selbst in eines der schnittigen Motorboote springen in schnittigem Anzug wie ein Typ in Fast & Furious, James Bond, True Lies oder einfach viel Spaß haben am Beach und in einer der schicken, pastellfarbenen Bars, wie Cameron Diaz in ihrem Anfängerwerk `Verrück nach Mary`. 

 

 

Die Karibik scheint zum Greifen nah und alles wirkt auch kubanisch hier. Am meisten im nicht so schönen Viertel Little Havanna, doch genau hier will er zum Frisör, weil er den Wuschel am Kopf in der Hitze der Stadt nicht mehr aushält - genau vor diesem Laden ist auch noch ein Parkplatz frei. Lilly hält da nicht so viel davon, als sie sieht, dass die kubanische Frisörin, den Föhn vorne hält, wo es heiß rausbläst, wahrscheinlich auch das Gehäuse heiß ist und unter ihren Fingern brennen muss.

 

 

"Wieviel hat sie dir bezahlt dafür?", lacht Lilly nun jedes Mal, wenn sie ihn ansieht, bemerkt, dass das Dade County Courthouse mindestens genauso groß ist, wie die Wolkenkratzer im Finanzdistrikt, was wohl ein Überbleibsel der extremen Drogen- und Geldwäsche-Vergangenheit Miamis Anfang der 80er-Jahre ist. Auf die vorgelagerte Insel mit der Inselstadt Miami Beach, wo die Baywatch-Hüttchen nicht rot sind sondern pink-türkis, kommt jeder, der über eine der Brücken fährt.

 

Sie lassen ihren Wagen an der Südspitze der Straße vor der berühmten Hotelreihe direkt am Strand stehen, schlendern nicht nur an den Gebäuden vorbei, sondern auch in jeden Empfangsbereich und Hotelbar hinein, denn da eröffnen sich architektonische, farbenfrohe Interieur-Schätze, die man so schnell nicht mehr wo findet. Ein Art-Deco-Design-Meisterstück nach dem anderen - mit viel Liebe zum Detail.

 

 

Nach einem Eisbecher und langen Strandspaziergang erfreut sie ein Strafzettel am Fahrzeug. "Und nun? Das ist doch ein Mietwagen.". "Ja, weiß ich auch nicht. Sollen sie uns nachschicken.". Er lässt ihn verschwinden und zwischen roten und orangen Ferraris und chromblinkenden Oldtimern suchen sie nun ihr eigenes Hotel mit der großen City-Map auf der letzten Seite des Reiseführers.