death valley & exkalibur

 

 

"Auf gehts.". Sie machen sich von der LA auf nach LV. Mitten im Death Valley saust ein Düsenjet hinter Lilly vom Berg kommend in einem langgezogenen, erdnahen Bogen über sie hinweg. Der Schall kommt zeitverzögert wie ein Knall in den Gehörgängen an. "Wuhh, was war das?". "F16.", weiß er, kauft an einer einzelnen Tankstelle eine Klapperschlange aus Holz, die sich von selbst bewegt und hält sie direkt vor ihre Hände. "Shit. Muss das sein?". "Ja.", lacht er, springt wieder, vollbepackt mit lecker Naschereien, vier, weißen Sandwich mit Schinken, Mais und Ei und einer großen Getränkeflasche für jeden ins Auto.

 

 

"Hier leben wohl nur Klapperschlangen und Skorpione - heißt nicht umsonst Death Valley.". Da sie immer noch nicht mit dem Mietwagen fahren darf, kann er es genießen am Steuer den langgezogenen Highway entlang, in dem schon David Lynch und so viele andere gefilmt haben. In der Ghost-Town scheint tatsächlich niemand zu leben und Lilly ist das zu gespenstisch, um auszusteigen und Fotos zu machen. "Fahr lieber weiter, wer weiß, wie lange das noch dauert?"

 

 

Im "in Flammen stehenden Boden" - wie die schon vor 9000 Jahren lebenden Indigene diese 3 Millionen Jahre alte Gegend nannten, möchte sie nicht im Dunkeln alleine sein auf dem California Highway 178. Das Badwater Basin liegt 85 Meter unter dem Meeresspiegel und ist der tiefste Punkt in Nordamerika. 

 

 

Dantes View. Zabriskie Point. Highway 190. 160. Plötzlich taucht ein Flimmern mitten in der Mojave-Wüste auf, je näher sie kommen, desto größer wird das bezaubernde Lichtermeer vor ihnen - ein einzigartiger Moment. Die  stundenlange Fahrt auf grauen in der Sonne flimmernden Endlos-Highways durch sandige Wüste hat das Auge nicht auf so ein helles, farbiges, blinkendes Eye-Candy vorbereitet und die weite, dunkle Leere drumherum lässt die lebendige Oase wie einen funkelnden, dynamischen Schatz wirken, der im Geist explodiert.

 

 

Sie nähern sich dem Glitzerwunder und während sie drinnen versinken und ein Teil davon werden, fühlen sich die Erlebnisimpulse gesättigt, zufrieden in den Bann des Lichter- und Luxusglamour gezogen - fast zu konträr zu dem elenden, unfruchtbaren und im Sommer heißesten Gebiet der Erde, durch das sie den ganzen Tag 1000 Meter tiefer unterwegs waren.

 

 

Nichts kann sie vom Las Vegas Strip losreißen, bis sie am Ende der City vor einem prächtigen Hotelkomplex stehen. "Excalibur? Da bleiben wir, ich glaube die Aussicht ist grandios von oben.", wünscht sich Lilly. Gesagt, getan und genauso ist es. Das Zimmerfenster liegt Richtung City und die Stadt liegt ihnen zu Füßen.

 

 

Im Erdgeschoß und einer Halbetage befindet sich ein Casino, wie es Lilly noch nicht mal in ihren Träumen gesehen hat - nebeneinander am einarmigen Banditen verkneift er sich, der aufreizenden Blondine mit der Bauchtrage Zigaretten abzukaufen und in dem Moment bimmelt Lillys Gerät, die Lampen blinken und vor ihr rattert es ganze, klimpernde Münzberge raus, die das goldene Fach überlaufen lassen.